Mittwoch, 22. November 2017

Tod im Wald oder Manche Menschen machen mir Angst

Vor einer Woche berichtete mir eine Kundin, dass der Hund ihrer Freundin auf einem Waldweg totgefahren wurde. Ein Angestellter eines ortsansässigen Energieunternehmens sei mit seinem Fahrzeug sehr schnell über den Waldweg gebrettert und habe den Hund zu spät gesehen. Das Tier war zum Glück sofort tot und musste nicht leiden.

Ich sag's euch ganz ehrlich - das macht mir Angst!
Natürlich könnte man jetzt sagen, das ist ein trauriger Einzelfall. Leider falsch.

Mein Mann hat vor knapp fünf Wochen besagtes Energieunternehmen angerufen, um sich über einen Fahrer zu beschweren, der auf dem öffentlich zugänglichen Betriebsweg des Unternehmens, der von vielen Spaziergängern mit und ohne Hund gern genutzt wird, ebenfalls sehr schnell an ihm vorbei gerauscht war. Mein Mann konnte so gerade noch beide Hunde und seinen eigenen Hintern auf den schmalen Seitenstreifen am Weg schieben und wurde beinahe noch vom Außenspiegel gestreift.

Und auch mir ist es schon mehrfach passiert, auf besagtem Betriebsweg, mitten im Wald und auf für den Normalverkehr gesperrten Straßen zwischen Wiesen und Feldern, und nicht nur von diesem Unternehmen, sondern auch von Forstbeamten, Jägern und "Otto-Normal-Autofahrern"!

Auf dem Betriebsweg hatte ich die Hunde angeleint und der Fahrer machte keine Anstalten, abzubremsen, als er uns sah. Da mein Setter ein Quirlchen ist und an der Flexileine rennt, hab ich gepfiffen und sie kam auch sofort zu mir.
Dennoch musste ich, um sie zu schützen, mitten auf dem Weg stehenbleiben, damit der Fahrer nun doch mal die Bremse antippt. Das tat er sichtlich genervt, doch da er mich nicht über den Haufen fahren wollte, musste er notgedrungen wirklich anhalten. Und ich habe in aller Ruhe mich und meine Leinen samt Hunden dran sortiert, auf den Seitenstreifen bugsiert und dann durfte der gnädige Herr auch weiter fahren.

Ein weiteres Mal kam ich gerade aus diesem Weg heraus, davor befindet sich eine Kurve. Das heißt, der Weg ist nicht sofort zu sehen. Dieser Fahrer musste eine Vollbremsung machen, sonst wären Gioya und ich beide unterm Reifen gewesen. Und ja, mein Hund war angeleint und hatte in diesem Moment keine zwei Meter Leine zur Verfügung. Reflexartig riss ich sie näher zu mir heran und es passte haarscharf.


Entspannt mit Beute voraus ... und plötzlich kam das Auto von rechts! / Foto (c) Landgrafe

 Auf einem Waldweg, mitten im Wald - wer rechnet denn da mit einem Auto, dass um die Kurve gebrettert kommt, als würde der Typ am Steuer in einer Aufholjagd die Ralley Paris-Dakar fahren?
Da rutscht einem das Herz ganz tief in die Hose!

Ich brüllte nur meinem frei laufenden Hund ein "STOPP!!!" hinterher und zum Glück blieb er am Wegrand stehen, während ich mit den Armen wedelnd auf den Fahrer zu rannte. Auch der musste abrupt bremsen, was auf einem feuchten Waldweg eher eine kleine Rutschpartie gleicht.
Da war meine Impulskontrolle gerade mal nicht vorhanden und der Mann durfte sich von mir sehr böse und sehr, sehr laute Schimpfworte an den Kopf knallen lassen.

In unserer Gesellschaft ist das Rasen offenbar ein Kavaliersdelikt. 
Akzeptieren kann und will ich das jedoch nicht!
Mit welchem Recht spielen diese Menschen mit dem Leben anderer - egal ob Mensch oder Tier?!? 

Wenn sie sich selber dabei umbringen, ist mir das herzlich egal! Da habe ich keinerlei Mitleid.
Mir ist es völlig egal, wieso dieser Mensch mit seinem Auto gerast und dann verunglückt ist. Klingt krass, aber das meine ich genau so, wie ich es sage!
Da kommen die dümmsten Ausreden zusammen, wie: keine Zeit, der andere hat provoziert, ist doch alles frei hier, der Weg ist halt kürzer, nachts ist doch hier eh keiner unterwegs - bla bla bla.

Wer außerhalb einer Rennstrecke rast, egal wo und bei welchem Wetter, und glaubt, er hätte sein Fahrzeug im Griff und könne sich deswegen erlauben, wie eine "angesengte Sau" zu fahren und müsse keine Rücksicht auf Andere nehmen - sorry! Kein Mitleid!

Leid tun mir alle anderen, die oftmals in diese Sache involviert und verletzt werden - Mitfahrer, Angehörige, Unfallgegner, an- oder totgefahrene Tiere...


Freilauf am Wald und Feldweg ... mittlerweile mit einem wachen Ohr und ungutem Gefühl / Foto (c) Landgrafe
 Es gibt so viele Beispiele, die wir bereits erlebt haben, wo wir nur von Glück sagen können, dass niemandem etwas passiert ist.

Liebe Leute, wieso gibt es eigentlich keinen Ego-Test in der Fahrschule? An dem man schon vorher messen kann, ob dieser angehende Fahrer oder die Fahrerin überhaupt menschlich, mental und emotional tauglich ist für einen Führerschein?!?

Besonders junge Männer scheinen sich immer wieder selbst oder Mädels oder ihren Kumpels beweisen zu müssen, was für großartige (Renn-)Fahrer sie sind. Sorry Jungs - alles was ihr damit beweist, ist eure geistige Beschränktheit und fehlende Reife!

Auch gestresste Mütter brettern manchmal wie irre durch dreißiger Zonen, nachdem sie soeben ihr Kind an der Schule oder im Kindergarten abgeliefert haben...

Männer mittleren Alters, die schon seit zwanzig Jahren unfallfrei fahren und deswegen alle Verkehrsreglen brechen dürfen, denn sie sind ja soooo tolle Autofahrer...

Leute - rasen ist nicht cool, lässig oder schick - sondern gefährlich und dumm, verantwortungslos und nicht akzeptabel, egal wo!

Fahre ich selbst immer genauso, wie es die Verkehrsregeln vorgeben?
Nö. Wer tut das schon?
Aber ich übernehme die Verantwortung und sch...e nicht auf das Wohl anderer!

In bekannt oder ausgeschildert wildreichen Gebieten fahre ich immer mit den Augen am Straßenrand und bei Dunkelheit noch langsamer.
Ich bin auch schon ausgeschriebene Forstwege gefahren, unerlaubter Weise, aber langsam.
Bisher haben mehrere Rehe, ein Wildschwein, drei Füchse und mehrere Katzen durch diese umsichtige Fahrweise überlebt.

Kann es trotzdem passieren? Natürlich! Und das ist schon schlimm genug.
Aber zumindest muss ich mir dann nicht den Vorwurf machen (lassen), es billigend in Kauf genommen zu haben...

Donnerstag, 16. November 2017

"Atme doch mal!" oder Geduld ist eine längst vergessene Tugend

Da stehen wir an der Straße - also ich und eine Kundin mit einem 11 Monate jungen Mixhund - im Dunklen, direkt gegenüber beginnt die blinkende und gut besuchte Fußgängerzone des Einkaufszentrums, und ich höre innerhalb von 3 Sekunden das vierte "Sitz!"

Hmpf. 
Ich melde mich leise zu Wort, erkläre, dass der Hund gerade sehr viele Eindrücke bekommt und sich erstmal sammeln muss, ehe er ein Ohr für Frauchen hat. 
Frauchen nickt, schaut auf ihren staunenden und wuseligen Hund - und sagt nachdrücklich: "Siiiiitz!" 
Äh ja ... nee ... och menno!


An der Straße gibt's viel zu bestaunen / Foto: (c) Landgrafe


Ich sag's euch ehrlich - ich glaube, in unserer schnelllebigen Zeit ist die Geduld verloren gegangen. 
Irgendwo zwischen dem ständig pling-machenden Smartphone, dem 24-Stunden-Internet und dem "noch-schnell-was-erledigen-müssen". Vielleicht liegt sie auch etwas verstaubt und mit kleinen Kekskrümelanhaftungen tief vergraben in einer Mantel- oder Handtasche. 

Wann genau ist das eigentlich passiert, frage ich mich manchmal. 
Wann wurden Erwachsene so ungeduldig und Kinder erst recht, weil die Erwachsenen es ihnen nicht mehr beibringen?
Alles muss immer schnell und sofort sein, am besten schon gestern und ohne Anstrengung. Und wenn das nicht klappt, schlägt einem oft Aggression entgegen, in Form von Drängeln, Schubsen und dummen Sprüchen, manchmal sogar durch Anbrüllen oder ernsthafte Handgreiflichkeiten.

Wenn Menschen schon so miteinander umgehen, wundert es mich wenig, dass Tiere ebenso und noch schlimmer behandelt werden, weil sie ja eben "nur" Tiere sind ... und dass es immer mehr Hunde mit mangelnder bis gar nicht vorhandener Impulskontrolle gibt, die frustriert und wütend bellen und schnappen, weil sie nicht sofort das Leckerli bekommen oder nicht zum nächsten Artgenossen hinrennen dürfen.

Ein Weltbild, das mir so gar nicht gefällt. 
Und meine Chance, etwas wieder gut zu machen - ich kann Menschen helfen zu erkennen, was da eigentlich gerade schief läuft - in ihrer Beziehung zum Hund, im Training und manchmal auch bei sich selbst. 

Ja, da schlucken manche schwer. Selbsterkenntnis ist nicht immer schön. Aber enorm wichtig, um sich weiter zu entwickeln und zu verbessern.

 
Training in der Fußgängerzone, anstrengend für Mensch und Hund / Foto: (c) Landgrafe


Wenn es dir niemand spiegelt und sagt, und zeigt - woher sollst du es wissen? Man ist selbst so oft in der Stress- und Zeitfalle gefangen und funktioniert nur noch, anstatt mal inne zu halten, zu atmen und zu sich zu kommen. 

Also übe ich mit meinen Kunden vor und in schwierigen Situationen das Atmen, und zwar tiiiief in den Bauch hinein und dann den Atem laut und lang rausfallen lassen - HACHHHHHhhhhhhh!*
Einige schmunzeln etwas verschämt, aber ich bestehe darauf und atmte laut mit. Und siehe da, Schultern werden lockerer und senken sich etwas, die ganze Körperhaltung wird etwas weicher (denn das Schmunzeln macht ja positive Gefühle) und dann merken die Kunden, manchmal etwas verwundert, dass ihr zuvor wuseliger, bellender Hund plötzlich auch ruhig wird und sich vielleicht sogar hinsetzt oder ablegt.

Also, liebe Hundemenschen - atmet doch bitte mal!
Wenn ihr ehrlich zu euch seid, dann stresst und überfordert es uns doch alle, diese "schnelle Gesellschaft", in der alles Zack-Zack gehen muss.
Sehnen wir uns nicht auch zwischendrin nach etwas Ruhe statt der Hektik? 
Also ich schon.

Was glaubt ihr, wie es euren Hunden dabei geht?
Stress überträgt sich. Ärger auch. Und wer gestresst ist, der ist auch schneller gereizt und dann wütend, wenn etwas quer geht. 
Da geht es Hunden ebenso wie uns Menschen.

Zeit ist etwas kostbares und ein Geschenk, wenn man sie weise nutzt. Also schenkt euren Hunden doch bitte ein wenig mehr Zeit, um zu schauen, zu beobachten und verdauen, was sie da an hektischer Welt sehen müssen. Um zu schnuppern und nachzudenken, um gesehenes und gehörtes einzuordnen und abzuhaken. 

Bitte zerrt sie nicht einfach weiter, weil ihr weiter wollt. Wenn ihr es eilig habt und sie eurer stimmlichen Aufforderung nicht folgen (können), dann schiebt sie doch sanft von hinten an und ermuntert sie, mit euch zu gehen.

Wiederholt nicht zehn Mal ein Kommando mit immer drohenderer Stimme und vorgebeugter Körperhaltung, wenn sie es schon beim dritten Mal nicht umsetzen können - weil sie zu aufgeregt oder abgelenkt sind. Wartet, bis sich die Aufregung etwas gelegt und der Hund sich entspannt hat - dann hat er auch wieder ein Ohr für euch.

Wenn sie gestresst bellen oder herum springen, legt doch mal eine Hand ruhig auf den Hund - nicht wuscheln oder streicheln - nur da sein, mit dem Hund sein - ATMEN! Runterfahren. Aus der stressigen Situation herausgehen.

Das kann man üben. Ruhe kann man lernen.


Klein-Nisha, völlig erschöpft vom Stadttraining, darf ausruhen... / Foto: (c) Landgrafe


Ich wünsche euch jedenfalls, dass ihr es schafft, etwas mehr Ruhe in euch und mit eurem Hund zu haben. Auch wenn es manchmal etwas stressig zugeht.
Denkt dran - atmen. Dann wird alles ein klein wenig leichter...


 *Danke an meine Kollegin Brigid Weinziger von denktier.at, die das im Webinar so schön vorgemacht hat.

Mittwoch, 1. November 2017

Belohnen ist prima, Bestechen ist blöd?

Man hört es immer wieder, auf die verschiedensten Arten.
Von "Ausbleiben der Strafe ist Belohnung genug!" bis hin zu "Immer reichlich Futter in den Hund".

Ich sag's euch ganz ehrlich - ich mache es "frei Schnauze". 
'Käse-Raptor' Dayan  / Foto (c) Y.Schnaubert

Wobei ich in jedem Fall fürs Belohnen bin. Manchmal auch fürs Bestechen, wenn es das Leben beider Seiten erleichtert.
Einfach nett sein finde ich halt besser als seinen Hund ständig zu korrigieren.
Wobei man manchmal halt einfach nicht nett sein kann, aber das ist ein anderes Thema.

Meine Hunde und ich, wir haben einen Deal.
Abends, wenn sie gemütlich herum liegen und nicht mehr so gern aufstehen wollen, und ich sie frage: "Hunde - Pipi machen?", dann rückt und rührt sich erstmal nix.

Och nööö, das geht noch, so dringend isset nich, ich lieg hier so gemütlich...

Also lautet mein zweiter Satz: "Hunde - Pipi machen - Keeeekse!"

Aber holla, was können die plötzlich fix die Treppe runter und nach draußen laufen - allerdings erstmal nur bis zu mir, um die Kekse abzustauben. Und damit sie sich nicht sofort wieder verkrümeln, werfe ich die Kekse in die Wiese und schließe die Tür hinter mir, keine Flucht nach drinnen möglich.
Dann kauen beide kurz, machen Pipi und wir gehen alle "Heia-machen" und sind zufrieden.

BESTECHUNG AM WERK! 
BOAH! 
BÖÖÖÖÖSE Frau Hundetrainer!!

Öhm - ja klar, aber als Teil einer angenehmen Vereinbahrung, so sehe ich das. Wieso um alles in der Welt soll ich abends mit meinen Hunden diskutieren, wenn es doch für beide Seiten so einfach und profitabel ist? Und es kostet mich nur 4 Worte und maximal 2 bis 4 Kekse, je nach Größe.
Fertig, alle glücklich. Aus die Maus.

Und ich besteche doch tatsächlich noch öfter!
Zum Beispiel meinen Setter, wenn ich sie nicht anleinen, aber dicht bei mir halten möchte, weil irgendwo ein Mensch mit Hund oder Hund ohne Mensch herum läuft und ich gern zügig dran vorbei oder in eine andere Richtung will.

Totaler Fokus auf's Spielie / Foto (c) Y.Schnaubert
Dann kommt Gioyas Spielzeug ins Spiel - im wahrsten Sinne!
Sie ist regelrecht süchtig danach (was einerseits großartig und andererseits gefährlich ist, dazu später mehr) und fokussiert nur noch ihr "Ding", egal ob Ball, Zergel, Kong oder Plüschtier.

Solange ich es in Händen halte und sie es sieht, rennt sie rückwärts vor mir her oder sitzt vor, sie hat kein Auge für ihre Umgebung.

Bestechung? 
Na, aber klar doch! Ich sage ihr schließlich körpersprachlich, dass gleich die wilde Wutz abgeht und sie das Ding hetzen, erbeuten und durch die Gegend tragen darf!
Ich muss weder rufen, noch anleinen (obwohl ich das je nach Situation natürlich mache) und habe eine strahlende Settermaus vor mir.
Manchmal ist es so einfach.
Gioya, mein Herzenshund / Foto (c) Y.Schnaubert
Wann wird Bestechung aber zum Problem?
Wenn der Mensch nicht weiß, dass er besticht und nicht belohnt.
Ich sehe oft genug Hunde, die sich erstmal vergewissern, ob ihr Mensch denn schon ein Guddie in der Hand hält, wenn er ruft oder etwas vom Hund möchte.
Und Hundi sagt deutlich: "Zeig mir erst den Keks - sonst mach ich gar nix!"

Daher ist es mir immens wichtig, meinen Kunden beide Methoden mit Vor- und Nachteilen zu erklären.
Einfache Formel: 
Erst die Leistung, dann der Keks = Belohnung!
Erst der Keks, dann die Leistung = Bestechung!
Wobei ich durchaus dafür bin, bei manchen Übungen zuerst zu locken / bestechen und dann ins Belohnen überzugehen.
Dazu muss man aber auch wieder wissen, dass Hunde nicht doof sind und gern noch ein bisschen warten, ob der Mensch nicht doch schon mal nach dem Keksi greift, wenn er sich einfach dumm stellt...

GEDULD ist da das Zauberwort, und kleine Schritte. Erst wenn der Hund sicher verstanden hat, was das neue Signal bedeutet, egal ob sprachlich oder körpersprachlich oder Pfiff, dann kann ich "verlangen", dass er das Signal auch ohne Herumwedeln mit einer halben Fleischwurst ausführt.
Aber Geduld ist so rar gesäht heutzutage... auch dazu später mehr.

Was ich damit sagen will - bestechen, locken und belohnen haben allesamt ihre Berechtigung - man sollte es nur in der richtigen Relation und aus der entsprechenden Perspektive betrachten.
Solange ich weiß, was ich da mache und welche Folgen es hat, ist doch alles entspannt, findet ihr nicht auch?

Genießer / Foto (c) Y.Schnaubert


 


Freitag, 29. September 2017

Abschied für länger ... ein trauriger Nachruf

Ty, Sommer 2010
Heute ist der Tag, vor dem wir uns fürchten. Von dem wir wissen, dass er traurig sein wird. Immer wieder. Jedes Jahr aufs Neue.

Du bist heute vor genau zwei Jahren ins Licht gegangen und du fehlst...

Wir denken oft an dich, können mittlerweile deine Bilder anschauen, ohne jedes Mal in Tränen auszubrechen. Nur nicht heute.

Die Erinnerung an diesen furchtbaren Tag verfolgt uns, bringt die alten Gefühle wieder hoch.

Die Erkenntnis, dass wir nichts mehr für dich tun konnten, außer dich von deinen Schmerzen zu erlösen.

Die unendliche Traurigkeit, die damit einhergeht, dich gehen lassen zu müssen und die Angst vor diesem Moment, in dem du deinen letzten Atemzug tun würdest.

Die Hilflosigkeit, weil es keinen anderen Ausweg mehr gab und der Schmerz, als du in unseren Armen lagst und selbst unsere Tierärztin in Tränen ausbrach, als der Augenblick gekommen war.

Der Moment, in dem du mir so tief in die Augen und meine Seele sahst und Abschied nahmst.
Es war der Moment, in dem mein Herz zerbrach und in tausend Splitter zersprang und ich nur noch weinen konnte und dich hielt und dir sagte, wie unendlich lieb ich dich habe.

Zwei ganze Jahre ohne dich.

Zoutelande 2015

Es gab tatsächlich Leute, die meinten, es sei eine Erleichterung für uns, dass du gegangen bist.
Ja, du warst kein einfacher Hund, dein ganzes Leben lang nicht.
Frühling 2013

Du hattest deinen eigenen Kopf und deine eigene Sicht auf das Leben.
Man hatte dir mehrfach schreckliches Unrecht getan und du hast Konsequenzen daraus gezogen.

Doch du hast uns nach und nach dein volles Vertrauen geschenkt und bist mit uns durch dick und dünn gegangen. Wir waren ein Team, ein tief verbundenes, eingespieltes Team.

Du warst unser größter Lehrmeister, hast uns immer wieder an den Rand unserer Belastbarkeit und unseres Wissens über Hundeverhalten und -training gebracht und uns darüber hinaus getrieben.
Dadurch haben wir so vieles von dir und durch dich lernen dürfen.

Danke, mein Freund, für alles.
Ich liebe dich noch immer.
Das wird sich auch nie ändern und ich hoffe, wir sehen uns eines Tagen wieder.


 
Trick Dog Contest Bronze - bestanden :) 
 
Outtakes - wir hatten so viel Spaß :)

Montag, 25. September 2017

Individuelles Training oder "Der Trainer hat gesagt, das macht man so!"

Joker in seinem Element

Ein viel gehörter Satz als Hundetrainer und Hundebesitzer, wenn es ums Training geht.
"Der hat gesagt, das macht man so!"
Und ich denke - na, da hat aber einer wieder nur halb zugehört. Denn "man" bedeutet eine Verallgemeinerung, und bei Hunden kann man nicht verallgemeinern, denn jeder Hund ist anders.
Ein Beispiel aus dem Mantrailing Training, wo die Hunde lernen, der Spur einer bestimmten Person zu folgen und diese zu finden. Meine Gruppe ist absolut unterschiedlich, was die Charaktere der Hunde betrifft. Da haben wir den Workaholic, den Sensiblen, die leicht Ablenkbare, die absolute Jägerin, den Stressvogel…
Würde ich alle diese Hunde gleich trainieren, gäbe es ein Problem - beim Workaholic würde zu viel Stress aufkommen, beim Stressvogel der bestehende Stress zu hoch werden und der Sensible hätte gleich gar keine Lust mehr zu trailen. Also gibt es für jeden Hund ein eigenes Startritual und eine eigene Arbeitsweise.
Start- und Endritual sind wichtig für den Hund, um zu wissen, wann er "im Job" ist und wann dieser endet. Gestartet wird das "Suchspiel", indem der Hund ein Geschirr angezogen bekommt oder (falls er immer im Geschirr läuft) ihm z.B. ein Halsband oder Halstuch angezogen wird. Beendet wird, indem man den Hund über Futter oder Spielzeug belohnt und diese Dinge wieder auszieht. 
Normalerweise, in der Regel… wenn es da nicht eben die unterschiedlichen Charaktere gäbe.
Ende der Suche - Absitzen und ruhig futtern
Der Stressvogel stresst sich beim Start enorm hoch, bellt, heult, hüpft und ist völlig von der Rolle. Keine Konzentration, nur endlich losrennen und finden wollen. Über diesen Stress überläuft er auch Abzweige und "verläuft" sich, was ihn noch mehr stresst.
Also behält er jetzt zunächst die ganze Zeit sein Arbeitsgeschirr an und wird nur vom Halsband ins Geschirr umgeklinkt. 
Er wird zügig an seine Aufgabe herangeführt und darf sofort loslaufen, ohne warten zu müssen. Seine Motivation ist hoch genug, dass ich ihn auch mal von der Spur abkommen lasse, wenn er zu schnell ans Ziel will. 
So lernt er, langsamer und konzentrierter mit seiner Nase zu arbeiten. Belohnt wird beim Finden ganz ruhig über viel Futter, damit er sich beruhigen kann.

Die Ängstliche braucht Ruhe während des ganzen Trails und Freiraum. Jeglicher Druck würde den Hund einschüchtern und in der Suche behindern. 
Also entscheidet sie selbst, wie schnell oder langsam sie sucht, wie nah sie an die Suchperson heran geht und wie sie belohnt werden möchte. 
Mal kann sie ihr Lieblingsfutter essen (wenn sie den Menschen schon kennt), mal möchte sie ruhig gestreichelt und gekrault werden (wenn sie den Menschen schon recht gut kennt) und bei Fremden möchte sie einfach im Abstand sitzen und zeigen und dann zügig zurück zum Auto.
Angstmaus Milla - gefunden, aber es war gruselig!
Der Sensible behält ebenfalls sein Trail-Geschirr die ganze Zeit über an, wird nicht umgeschnallt, da er immer ein Geschirr trägt, das Geschirr wird auch nicht nach jedem Trail umgewechselt.  Er darf einfach Spaß haben und suchen, momentan ohne Regeln, und bekommt eine Riesenfete beim Auffinden der "vermissten Person" über Futter, einen Dummy und viel Freude beim Hundeführer, Trainer und der Zielperson.
Würde ich ihn beim Suchen zu weit von der Spur abkommen lassen, hätte er schnell Frust und keine Lust mehr. Auch das ständige Umschnallen vom Laufgeschirr ins Arbeitsgeschirr ist für diesen Hund einfach zu viel und würde mit Arbeitsverweigerung quittert.
Der Workaholic bekommt ein ruhiges Startritual mit Absitzen, Geschirr anziehen, umklinken und Schwierigkeiten auf dem Weg, und er muss beim Finden vor der Person absitzen, ehe die Belohnung kommt.
Und die Jägerin muss ebenfalls beim Start ruhig sein, ehe sie Vollgas geben darf - sie sucht von sich aus konzentriert über ihre Nase und dabei lässt sie auch Wild außer Acht - und bekommt natürlich wieder eine Riesenfete beim Ankommen.
"Was für ein Durcheinander!", meinte jetzt noch eine junge Dame, die in mein Training hinein schnuppern wollte. "Mir hat man gesagt, man muss immer das Geschirr nachher ausziehen!"
Wobei wir wieder beim "man" und dem Verallgemeinern wären, was ich ihr auch zu erklären versuchte.
Es gibt nicht "das eine Konzept" im Training oder der Erziehung oder bei der Bewältigung von Problemen. Es geht immer um den einzelnen Hund, seinen Menschen und die Umgebung, in der beide leben und miteinander arbeiten.
Individuell die Aufgaben anzugehen ist kein Luxus, sondern ein Erfolgs-Prinzip. Wer Ihnen weißmachen will, er habe "das eine Konzept" für alles, bei dem sollten Sie vorsichtig sein.
So mag nicht jeder Erdbeerjoghurt - jeder würde ihn aber essen, wenn er dazu gezwungen würde oder keine andere Wahl an Nahrung mehr hätte. Ob demjenigen davon aber vielleicht schlecht wird, oder er allergisch reagiert, bliebe abzuwarten… und außerdem wäre es ja dann seine eigene Schuld!
Nisha - Freude pur beim Finden
So reagieren manche Trainer - wenn Ihr eingefahrenes Prinzip bei dem einen oder anderen Hund nicht klappt, heißt es schnell:  "Der Hund ist zu blöd oder stur", "Der gehört halt zu einer schwer erziehbaren Rasse" oder auch  "Der Halter ist zu blöd!".
Aber jeder Hund ist ein bisschen anders als der andere, und jeder Mensch auch. Und beide sollten das Recht auf ein speziell zugeschnittenes und angepasstes Training haben.
Wenn Ihnen also mal wieder jemand sagt: "Das macht man aber so!", können Sie getrost sagen:
"Wir machen es halt anders. Schönen Tag noch…"

Sonntag, 24. September 2017

Showdown im Wald - von Joggern, Radfahrern und Menschen mit wilden Bestien


Dayan scheucht Klein-Lotta ... spielerisch ;)

Ich bin Hundetrainer und auch Hundehalter, und daher auch oft mit Hunden auf Waldwegen unterwegs. Was mir immer wieder auffällt, ist das enorme Konfliktpotential, welches diese Strecken bei schönem Wetter bieten.

Nehmen wir das Beispiel unserer Aggertalsperre, "Halbinsel" - ein sehr beliebtes und belebtes Gebiet für alle, die sich gern in der Natur aufhalten. Dort treffen aber auch Menschen mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen aufeinander, was immer wieder mächtige Konflikte schafft.

Wir haben die Spaziergänger und Familien mit Kindern, die einfach nur die Natur genießen und um die Talsperre spazieren gehen möchten. Dann die Nordic Walker, Jogger und Radfahrer, die sich dort gern sportlich betätigen und natürlich - Menschen mit Hund.

Und das Bild, das sich mir oft bietet, ist nicht das einer friedlichen Ko-Existenz, sondern es geht eher wie im Wilden Westen zu…

…eine Familie mit Kindern spaziert gemütlich über den Weg, die Kinder laufen hintereinander her. Kurz vor einer Kurve werden sie fast von einem Rennradler gestreift, der mit einem Affenzahn um die Ecke geschossen kommt. 
Er muss hastig ausweichen und schimpft dabei:  "Reichen die blöden Köter hier nicht schon? Jetzt muss man auch noch kleinen Bälgern ausweichen!"
Denn über einen der "blöden Köter", der frei herum rannte, hätte er wenige hundert Meter zuvor fast einen Salto geschlagen.

Natürlich trifft die Familie kurze Zeit später auf den besagten "Köter".  Der mittelgroße Labrador, der Menschen und Kinder besonders toll findet, rennt sofort auf sie zu - die Kinder haben Angst und rennend schreiend zu ihren Eltern. Es erschallt der altbekannte Ruf: "Der tuuut nix!"

Ja ja, richtig - der tut nix hören, wie mir scheint, denn die Halterin kann rufen, wie sie will, ihr "Tut-nix" springt fröhlich um die Kinder herum, die sich mittlerweile zwischen Mama und Papa verstecken, während Papa schon nach dem Hund tritt und schreit: "Leinen Sie endlich Ihren verdammten Köter an!"

Doch sie werden unerwartet gerettet - von einer jungen Joggerin, die jetzt um die Kurve kommt, an der Familie vorbeiläuft und sofort zum Ziel des neugierigen Labradors wird. Da auch sie Angst vor Hunden hat, rennt sie schneller - der Labrador auch - und so muss die Halterin des "Tut-nix" nun auch recht unerwartet zu sportlicher Aktivität übergehen und hinter der Joggerin und ihrem Hund her rennen.

Allerdings hat auch sie mächtig Glück - ihr Hund kommt plötzlich aus vollem Lauf zu ihr zurück, verfolgt von einem freilaufenden  Schäferhund, bellend und zähnefletschend, und von weitem schallt der Ruf: "Keine Angst, der will nur spiiiiielen…"

Sie glauben, das sei überzogen? Dann gehen Sie mal an sonnigen Tagen mit mir spazieren!

Dabei wäre es so einfach, wenn jeder dem Anderen gegenüber ein wenig mehr Verständnis und Respekt zollen würde! 
Bringen Sie Ihren Mitmenschen die Höflichkeit entgegen, die auch Sie selbst erwarten.

Bitte nicht anfassen!


Liebe Spaziergänger - bitte halten Sie sich von fremden Hunden fern. Versuchen Sie niemals, einen fremden Hund einfach anzufassen - und sei er noch so hübsch, niedlich oder klein! Nicht jeder Hund mag fremde Menschen, könnte sich bedroht fühlen und zubeißen. Halten Sie auch bitte Ihre Kinder von fremden Hunden fern! Und verlassen Sie sich bitte niemals auf die Aussage der Hundebesitzer, wenn es heißt: "Der tut nix!"

Zur Information - sollten Sie gebissen werden, weil Sie versucht haben, einen fremden Hund zu streicheln, wird Ihnen vor Gericht eine Teilschuld bis zu 50% angerechnet. 
(OLG Frankfurt, Az.: 7 U 91/99)

Liebe Radfahrer - bitte betrachten Sie öffentliche Waldwege nicht als Ihre persönliche Rennstrecke. Geben Sie Spaziergängern die Möglichkeit, Ihnen auszuweichen, indem Sie etwas langsamer um die Kurven fahren. Bitte geben Sie auch Hundehaltern die Möglichkeit, ihre Flexi- oder Schleppleinen einzusammeln und ihre Hunde zu sich heran zu rufen. Und glauben Sie mir - das rechtzeitige  Benutzen einer Fahrradklingel tut nicht weh…

Liebe Jogger - Sie werden oft erst spät wahrgenommen, wenn Sie andere Menschen überholen wollen. Rechnen Sie also damit, dass man sich erschreckt oder dass Kinder oder Hunde Ihnen plötzlich in den Weg laufen.

Joggen Sie bitte niemals frontal auf Hunde zu oder ganz nah an ihnen vorbei - egal ob an der Leine oder freilaufend - die Tiere könnten sich bedroht fühlen und zum Angriff über gehen.
Manche Hunde neigen zum Hetzen, leider auch von Radfahrern und Joggern. Verfolgt Sie ein Hund, verringern Sie sofort Ihr Tempo und bleiben Sie notfalls stehen. Laufen Sie niemals vor einem Hund weg - er ist immer schneller als Sie!!

Ist es ein freundlicher Hund -  ignorieren Sie ihn, sprechen Sie nicht mit ihm, sonst belohnen Sie ihn für sein Verhalten, denn er erhält Aufmerksamkeit von Ihnen und glaubt, alles sei in bester Ordnung. Und wird sicherlich gern wieder einen so netten Menschen verfolgen wollen. Bitten Sie aber den Hundebesitzer, besser auf seinen Schützling aufzupassen.

Knurrt oder bellt der Hund Sie an, bleiben Sie bitte ganz ruhig stehen und bitten Sie den Besitzer möglichst höflich, den Hund SOFORT abzurufen und anzuleinen, egal ob der "nur spielen will" oder auch sonst "nix tut"! Kommt er Ihrer Aufforderung nicht nach und der Hund bedroht Sie weiter, drohen Sie notfalls mit einer Anzeige beim Ordnungsamt. 

Bitte schlagen oder treten Sie nur im absoluten Notfall nach dem Hund, ansonsten provozieren Sie einen Angriff!

Zur Information - kommen Jogger oder Radfahrer durch einen Hund zu Fall, weil Sie nicht angehalten haben oder weiträumig ausgewichen sind, so erhalten Sie vor Gericht eine Mitschuld. 
 (OLG Koblenz, Az.: 5 U 27/03 und OLG Koblenz, Az.: 12 u 1312/96).

Liebe Nordic Walker - man nimmt Sie schneller wahr und Sie sind nicht ganz so schnell unterwegs. Bitte denken Sie dennoch daran, dass das Geklapper Ihrer Stöcke unsichere Hunde nervös machen kann. Machen auch Sie einen Bogen um Hunde und wenn Sie bemerken, dass es den Tieren unheimlich ist - vielleicht könnten Sie die Stöcke ja ein paar Meter weit hoch nehmen und nicht benutzen, bis Sie etwas  Abstand zu den Hunden haben…

Liebe Hundebesitzer - lassen Sie Ihren Hund nur dann frei laufen, wenn er auch sicher abrufbar ist. Ansonsten gehört Ihr Hund an eine Schleppleine! Ganz besonders, wenn er zum Hetzen neigt.
 
Sprüche wie "Der tut nix!" oder "Der will nur spielen!" sind Ausreden für versäumtes Training mit Ihrem Hund! Schlimmstenfalls folgt ein weiterer, sehr bekannter Satz: "Oh, das hat er ja noch nie gemacht…"

Nicht jeder Mensch ist begeistert von Hunden, manche Menschen haben auch Angst vor ihnen. Bitte denken Sie daran und leinen Sie Ihren Hund an oder lassen Sie ihn zumindest bei Fuß gehen oder absitzen, wenn Ihnen jemand entgegen kommt.

Und nicht jeder Hund ist begeistert von anderen Hunden!!  Vielleicht ist er mal gebissen worden oder er ist krank, oder frisch operiert und darf sich nicht stark bewegen. 

Halten Sie zunächst Abstand und klären Sie vorher, ob die Hunde sich begegnen dürfen oder nicht! Nicht erst, wenn sich die Leinen hoffnungslos verwickelt haben oder die Beißerei bereits im Gange ist.

Hey - wer bist du und was willst du?!

Hat einer der Hunde oder sogar beide Probleme mit Artgenossen, so gehen Sie zügig aneinander vorbei und diskutieren Sie das Problem bitte nicht aus - Sie machen sonst alles nur noch schlimmer. Falls Ihr eigener Hund ein "Leinen-Rambo" ist, suchen Sie sich eine gute Hundeschule und üben Sie abgesichert Begegnungen mit anderen Hunden.

Respektieren Sie, dass Hunde immer noch Raubtiere mit scharfen Zähnen sind und Schäden bei Menschen und anderen Hunden verursachen können - egal ob Yorkshire Terrier oder Deutsche Dogge.

Zur Information - flüchtet ein Mensch aus Angst vor einem freilaufenden Hund und verletzt sich dabei, ist der Hundehalter in vollem Umfang haftbar zu machen.  
(OLG Düsseldorf, Az.: 15 W 13/94 und AG Frankfurt, Az. 32 C 2314/99-48)

Hetzt ein Hund - egal welcher Größe - Wildtiere oder Nutztiere, kann der Hundehalter zu Bußgeldern und Schadensersatzansprüchen herangezogen werden. 
 (Bay. OLG, Az.: 3 ObOWi 5/2002 und AZ: LG Bonn 8 S 81/05)


Beißen sich zwei freilaufende Hunde, so trägt der Schadensverursacher die Kosten am anderen Hund.  Ist aber eines der Tiere angeleint und wird von einem freilaufenden Hund verletzt, so zahlt der Hundehalter des Freiläufers den gesamten Schaden alleine.   
(Amtsgericht Frankfurt, Az.: 32 C 4500/94-39)


Greift ein Hundehalter in eine Beißerei ein und wird vom fremden Hund gebissen, kann er Schadenersatz vom anderen Hundebesitzer verlangen
(LG Nürnberg-Fürth vom 22. 9.1992, Az. 13 S 6213/91; rechtskräftig)

Wenn alle Beteiligten diese Regeln konsequent anwenden würden, wäre der "Showdown im Wald" schnell vorbei und man könnte sich freundlich einen "Guten Tag!" wünschen…